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500 Betten auf dem Messegelände für Behelfsklinik bereit

Es wird ernst: Auf dem Messegelände in Hannover entsteht jetzt eine Behelfsklinik für behandlungsbedürftige Corona-Patienten. 150 Helfer haben 500 Betten aus Springe geholt.

HANNOVER

Während das Corona-Virus weltweit wütet, laufen in der Region Hannover die Maßnahmen gegen die Pandemie auf Hochtouren. Am Wochenende nahm das Behelfskrankenhaus auf dem Messegelände Formen an. Rund 150 Helfer transportierten 500 Betten und 350 Nachtschränke zu dem Standort.

Aus seiner Quarantäne teilte Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) mit: „Wir sind dankbar für die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren und von Aha. Wir erleben eine Situation, in der Solidarität unheimlich wichtig ist. Ich bin froh, dass wir in dieser Krise – neben all den Unsicherheiten – auch eine enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung erleben.“

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wollte den Bau des Behelfskrankenhauses am Freitag vorstellen. Der Termin wurde kurzfristig abgesagt. Regionssprecherin Sonja Wendt teilte am Sonntag mit, dass der Termin in den kommenden Tagen nachgeholt werde. Wann mit einer Fertigstellung der Klinik zu rechnen sei, konnte sie noch nicht sagen.

Das Krankenhaus ist für Patienten gedacht, die eine medizinische Betreuung im Krankenhaus benötigen, aber nicht auf einer Intensivstation liegen müssen. Bis Freitag lagen in der Region Hannover 102 Patienten im Krankenhaus, davon 31 auf Intensivstationen. Alle Experten gehen von drastisch steigenden Patientenzahlen aus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach am Freitag von der „Ruhe vor dem Sturm“.

Feuerwehrleute halfen beim Umzug

Was damit gemeint ist, erleben gerade die Menschen in Wolfsburg. Am Wochenende hatte der Tod von zwölf hochbetagten Senioren in einem Wolfsburger Pflegeheim das Land geschockt. Im Hans-Lilje-Heim, wo die teilweise dementen Bewohner untergebracht waren, sind 72 von 165 alten Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Derzeit sei nicht bekannt, dass auch Alten- und Pflegeheime in Raum Hannover überproportional stark von der Pandemie betroffen seien, teilte die Regionssprecherin auf NP-Nachfrage mit.

Das Mobiliar für die Behelfsklinik auf dem Messegelände stammt aus Beständen des Klinikums Region Hannover (KRH). Die Möbel waren durch die Modernisierung der Ausstattung in den Häusern des Klinikums frei geworden. Sie waren in dem leer stehenden Gebäude des ehemaligen Klinikums in Springe zwischengelagert worden.

Große Hilfe: Christian Fabel von Aha und Luca Hartmann von der Ortsfeuerwehr Almhorst arbeiten beim Abladen der Betten Hand in Hand. Quelle: Region Hannover/Team Kommunikation

 

Neben zwei Zügen der Regionsfeuerwehrbereitschaft III (Laatzen, Hemmingen, Springe, Pattensen) halfen auch Mitarbeiter der Abfallwirtschaft (aha) und des Klinikums Region Hannover. Ohne ihre Fahrzeuge (28 von aha und vier vom KRH) wäre der Umzug nicht so schnell über die Bühne gegangen. Insgesamt waren für den Transport am Wochenende knapp 50 Fahrzeuge im Einsatz.